March
20
2010

Der Nullarbor

Nullarbor

Am Dienstag, 16. März, wir waren noch gar nicht richtig an das Reisen gewöhnt, ging es zunächst in den Alligator Gorge, wo wir etwas wanderten und uns die „Terraces“ und den „Narrow Gorge“ anschauten. Wasser ist dort aber wohl schon länger nicht mehr geflossen. Auf unserem Weg nach Westen haben wir kurz in Port Augusta gestoppt und dann etwa 240km weiter in einem kleinen Dorf namens Kyancutta unser Camp aufgeschlagen.



Nach einer nahezu schlaflosen Nacht im zu warmen Auto mit einigen ausgehungerten Mücken, sind wir mit der Sonne aufgestanden und nach Talia aufgebrochen. Das Dörfchen Talia liegt an der Südküste und besteht aus einer Kreuzung. Häuser haben wir keine gesehen. Ein Stück weiter westlich haben wir dann die Talia Caves erreicht, das sind Granit- und Sandstein-Klippen die hier durch Wind und Wasser beeindruckende Formen angenommen haben. Auch der anschließende kurze Abstecher zu einer kleinen Seelöwen-Kolonie hat sich gelohnt, allerdings konnten wir die Tiere nur aus relativ großer Entfernung beobachten. Ein Stück Schotterstraße weiter haben wir dann unsere Mittagspause eingelegt und uns in einem Rockpool im Meer erfrischt. Den Rest des Tages haben wir im Auto verbracht, es ging nach Ceduna zum nachtanken und weiter nach Penong, wo wir auf einem Campingplatz unser Lager aufgeschlagen haben.



Am Donnerstag, 18. März sind wir dann auf den Nullarbor gestartet. Der Nullarbor ist ein Nationalpark in Südaustralien, der sich über ca. 180km bis zur Grenze nach Westaustralien ausstreckt und berühmt für seine baumlose Vegetation ist. Trotzdem wird hier die komplette Strecke von etwa 1200km zwischen Ceduna und Norseman auch Nullarbor genannt. Nach einer etwa 250km langen Durchquerung des Yallata Aboriginal Landes haben wir das Nullarbor Roadhouse und damit den Nationalpark erreicht. Auf dem Weg entlang der Küste nach Westaustralien haben wir uns die hohen und beeindruckenden Sandsteinklippen angeschaut. An der Grenze war die Quarantäne-Kontrolle. Wir hatten natürlich kein Obst, Gemüse,… dabei, dennoch wurde unser Auto gründlich durchsucht.
Von da an waren wir zwar in Westaustralien, aber immer noch mitten in der Wüste und weit von der Zivilisation entfernt. Etwa 350km weiter haben wir Caiguna, ein kleines Roadhouse erreicht. Hier startet die längste gerade Strecke Australiens, 146,6km asphaltierte Straße ohne eine einzige Kurve. Wir sind am Donnerstag allerdings nicht das komplette Stück gefahren, die Sonne ging bereits unter, sondern nur etwa 17km bis zu unserem Freecamp. Trotzdem sind wir an dem Tag insgesamt etwa 870km gefahren.



Am Freitag ging es die restlichen 130km kurvenlose Straße weiter und anschließend noch 220km weiter nach Norseman. Hier haben wir uns das offizielle Zertifikat zur erfolgreichen Durchquerung des Nullarbors organisiert.


Sonnenuntergang am Nullarbor
(Download komplettes Panorama: 15999x1809 Pixel, 60%, 1,7MB)

Bei unserer Durchquerung des Nullarbors sind uns einige Golfer begegnet. Sie haben auf dem weltgrößten Golfplatz, dem Nullarbor Link, gespielt und sind dabei teilweise kilometerweit entlang der Straße von einem Loch zum Nächsten gelaufen. Der Nullarbor Link Golfplatz hat 18 Löcher und erstreckt sich über 1365km. Außerdem waren sehr viele Biker, Roadtrains, Caravans und ein paar Radfahrer auf dem Nullarbor unterwegs.

Wir haben uns Norseman noch etwas angeschaut und waren auf dem Beacon-Hill-Lookout, wo man einen herrlichen Panoramablick über die trockene und durch die vielen Gold- und Nickel-Minen geprägte Landschaft hatte. Anschließend sind wir auf den Granite and Woodlands Discovery Trail von Norseman nach Hyden gestartet. Auf dem Weg zu unserem Camp an den „Breakaways“ waren wir noch am Disappointment- und McDermid-Rock.



Am Samstag sind wir sehr früh aufgestanden (für WA Verhältnisse) und sind um 7 lokale Zeit aufgebrochen. Nach ein paar Kilometern kamen wir zum State Barrier Fence, dem sogenannten Kaninchenzaun, der in Westaustralien wegen der drohenden Kaninchenplage zum Schutz der lokalen Landwirtschaft um die Jahrhundertwende aufgebaut wurde. Der Zaun erstreckt sich über 3237km und ist somit der längste Zaun weltweit. Unser großes Tagesziel war der Wave Rock bei Hyden, die letzte Sehenswürdigkeit auf dem Scenic Trail. Die Granitfelsformation in Form einer riesigen Welle ist etwa 2,7 Milliarden Jahre alt, durch Erosion entstanden und ist etwa 110m lang und bis zu 15m hoch. Danach sind wir ein kurzes Stück zu Hippos Yawn gelaufen. Hier hat ein Granitfelsen durch Erosion die Form eines gähnenden Nilpferds angenommen. Wieder zurück beim Auto sind wir nach Hyden gefahren und haben uns die Schrottfiguren, die die Geschichte Hydens erzählen, angeschaut. Danach ging es ca. 300km weiter nach Collie. Hier wollten wir zum Black Diamond Lake fahren, der in einer alten Kohle Mine entstanden ist und berühmt für sein extrem klares blaues Wasser ist. Leider kam es aber anders. Bei Einfahrt nach Collie, wir sind sehr froh dass wir es bis dahin geschafft haben, lahmte Oerl. Erste Diagnose: Treibstoffpumpe. Ein angehaltener Anwohner meinte noch es könnte auch ein verstopfter Treibstofffilter sein. Wir haben die RAC angerufen und uns wurde ein lokaler Mechaniker geschickt. Leider hat sich die erste Diagnose bestätigt, vermutlich ist die Treibstoffpumpe kaputt und bei unserem Glück, es ist Samstagabend, müssen wir bis Montag auf das Ersatzteil warten. Der Mechaniker hat uns noch auf ein schattiges Plätzchen abgeschleppt, wo wir die nächsten 2 Nächte bleiben können. Am Abend haben wir uns dann auf den Schock ein kühles Bier gegönnt.



Den Sonntag haben wir in Collie verbracht, wir waren am Eisenbahn-Museum, sind am Fluss spaziert und haben uns Collie angeschaut. Im Gegensatz zum Rest Australiens war es hier am Sonntag fast wie ausgestorben, keine Läden hatten offen und selbst die geführten Touren durch die Kohlemine werden nur unter der Woche angeboten.

Am Montagmorgen konnten wir dann endlich Oerl reparieren lassen. Er hat jetzt eine neue Treibstoffpumpe und einen neuen Treibstofffilter. Jetzt steht unserer Weiterreise nichts mehr im Wege. Unser nächstes Ziel ist Bunbury, eine Stadt an der Westküste. Von da aus werden wir dann weiter nach Perth fahren.




 

Kommentare:

Am 23.03.2010 um 16:51 schrieb sven0r: na denn mal gute besserung an den aller liebsten oerl ^^ hf bis denne! ;) wie immer, danke fürs mitnehmen!!!
Am 22.03.2010 um 18:00 schrieb Eckard: Hallöchen!
Wir hatten schon vernommen, dass Euch eine kleine Panne aufgehalten hat. Aber es ging ja nochmals alles gut.
Großartige Aufnahmen von einer großartigen Landschaft! immer gerade aus!

Weiter viel Spaß - und wir sind dank Eurer Bilder ja auch fast selbst dabei.

Gruß
Pa


Am 22.03.2010 um 14:38 schrieb Ghost: Hi Zusammen,

freut mich das Ihr wieder unterwegs seit. Die Australier sind schon verrückt. Auf dem Golfplatz wirst ja nie fertig ^^ und der Kanninchenzaun hat auch was =). Macht nochmal richtig schön Urlaub und schickt uns natürlich genügend Bilder, dann kann man sich wenigstens fühlen wie wenn man im Urlaub wär. Haut Rein!!!

Gruß
Ghost


 


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